Tödliche Langeweile

Meine Depression ist oft eigentlich Unterforderung. Ich bin nicht gut darin, mich für die Dinge einzusetzen, die mich wirklich interessieren, obwohl es Dinge gibt, für die ich brenne. Viel mehr habe ich gelernt zu funktionieren und all die Dinge zu tun, die mich langweilen. Wen wundert es, dass ich erschöpft bin und sich immer wieder alles ätzend sinnlos anfühlt?

Wie ich mit Produktivität meinen Lebenssinn ersticke

Es gibt eine Version der Depression, da funktioniert man von außen betrachtet tadellos und kann teilweise sehr produktiv sein: die hochfunktionale Depression. Von innen betrachtet fühle ich mich damit aber leer, orientierungslos, panisch, erschöpft. Bei mir gilt dann das Prinzip: Je weniger ich weiß wohin, desto schneller laufe ich. Dahinter steckt die Angst, mich wirklich in der Tiefe weiterzuentwickeln.

Schmerzen an der Seele

Ich finde den seelischen Schmerz, den ich immer wieder empfinde, schwerer zu ertragen als die schlimmsten körperlichen Schmerzen, die ich je hatte. Und dennoch fiel es mir seit der Kindheit leichter zu behaupten, ich sei körperlich krank, anstatt über meinen Herzschmerz zu sprechen. Damit fand ich eher Anerkennung und Verständnis, während meine Traurigkeit, Wut und mein Schmerz andere Menschen überforderten. Psychische Schmerzen werden heute immer noch als weniger schlimm als körperliche Schmerzen oder gar selbst verschuldet wahrgenommen.

Die Präsenz eurer Abwesenheit

Andere Menschen nehmen einen großen Raum in meinem Leben ein - vor allem durch ihre Abwesenheit. Ein Bindungstrauma hat einen radikalen Einfluss auf das Erleben eines der zentralsten Aspekte des menschlichen Lebens: Beziehungen zu anderen Menschen und das Eingebundensein in Gemeinschaft.

Nein

Ein Ausweg aus der Depression und Entfremdung ist das Nein zu finden, das auf halbem Wege stecken geblieben ist und gegen das ich so ankämpfe, weil es nicht sein darf und sowieso immer wirkungslos war. Nein gibt mir Raum für Selbstliebe.

Maigrün

In den letzten Tagen werkelte ich in der Wohnung. Endlich, endlich bekommen die Wände Farbe! Ein saftiges Maigrün. Seit Monaten lebe ich schon in dieser Wohnung und habe nicht gestrichen, obwohl dies sonst das Erste ist, was ich nach einem Umzug tue. Die Wohnung mit Farbe in Besitz nehmen. Hier aber war das Gefühl wie auf der Durchreise: Ach, wie lange man hier wohl bleiben wird? Der Job ist nicht das richtige, die Freunde sind so weit weg, kulturelle Angebote kann man lange suchen, der Wald ist von Borkenkäfer befallen. Aus diesen und noch viel mehr Gründen habe ich mich hier nicht so richtig eingerichtet. Das lohnt sich nicht, dachte ich. Und so habe ich hier auch gelebt, nichts angefangen, mich auf nichts eingelassen, weil sich das nicht lohnt. So sind dann die Wochen dahin gegangen, in Gedanken war ich immer woanders als hier. Das Maigrün aber holt mich ins Hier und Jetzt.

Die Angst vor der Überflutung

Ein Teil von Trauma ist das Gefühl von außen überflutet zu werden, das gilt auch für Bindungstrauma. Es bringt die Angst mit sich, dass die eigenen Grenzen übergangen werden können und man dadurch in existentielle Gefahr gerät. Mediation hilft mir, statt mich von meinen Gefühlen abzuspalten, die Position der Beobachterin einzunehmen und dadurch eine gesunde Distanz zu Gefühlen einzunehmen, die eigentlich aus der Vergangenheit stammen.

This is because regardless of how good your life is, or how long you live, at some point the fundamental human longing to get in touch with the source of creation will invariably assert itself. If the possibility to access these deeper dimensions is not created and made available to every individual who seeks, then... Continue Reading →

Im Herzen der Depression wohnt Mut

Stell Dir vor, Deine Depression wäre gar kein sinnloses Übel. Stell Dir vor, sie wäre gar keine Krankheit, die Dein Leben zerstört, sondern ein radikaler Versuch, Deine Gesundheit zurückzugewinnen. Stell Dir vor, Deine Depression wäre gar keine Einschränkung in Deinem Leben, sondern der Versuch Dich auf das Wesentliche zu besinnen und Dich von dem zu befreien, was Dir eigentlich nichts bedeutet. Hätte mir das vor ein paar Jahren jemand gesagt, hätte ich mir gedacht, dass er sich mit seinem Hippie-Geschwurbel verziehen kann.

Das erste Mal Ruhe und Frieden

Den ersten Moment echten Friedens brachte mir intensive Meditationspraxis während meines Aufenthaltes in einem buddhistischen Kloster. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich eine Möglichkeit gefunden, selbst zur Ruhe zu finden und diese im Alltag zu halten.

Das Kind aus dem Keller holen

Anhand eines Videos möchte ich zeigen, welchen großen Einfluss frühe Bindungserfahrungen auf unser Lebensgefühl haben. Angst und mangelnde Freude daran, Initiative zu ergreifen und die Welt zu erkunden, sind Folge von instabilen Beziehungen. Diese Gefühle bleiben oft bis ins Erwachsenenalter in unserem Inneren eingeschlossen und wirken von dort in unser Leben hinein.

Lebe lang und in Frieden

Denn genau das macht die Menschen so einmalig. Ja, unser Unvermögen, der Vergangenheit zu entkommen. Im Gegenteil. Wenn in euch Menschen etwas kaputt ist, dann haltet ihr daran fest, lebt so lange in der Vergangenheit bis es repariert ist, selbst wenn es schmerzhaft ist. Und all das macht ihr, um euch weiterzuentwickeln. (Star Trek: Picard, 2022, 41:10-41:35)

Schon wieder traurig

Ein Teil von Depression ist eine tiefe Trauer. Oft war sie das erste Gefühl am Morgen. Unfähig einen Ausdruck dafür zu finden, fing ich an, dieses Gefühl durch andere zu ersetzen, um doch irgendwie durch den Tag zu kommen. Warum das die Traurigkeit nur größer macht und was heilsamer wäre, beschreibe ich in diesem Beitrag.

Die Wurzel jeglicher Scheiße

Die Bindungserfahrung, dich als Kind gemacht habe, sind die Grundlage meiner heutigen Lebensrealität. Und ich muss mir eingestehen, dass ich selbst es immer wieder bin, die sich isoliert, obwohl sie sich nach Verbindung sehnt. Mein Bindungstrauma ist die Wurzel jeglicher Scheiße in meinem Leben.

Die Autorin

Frau auf dem Grat ist die Übersetzung meines zweiten Vornamens. Ich konnte damit früher nicht viel anfangen und habe ihn meistens nicht mitgenannt. Den kann sowieso niemand richtig aussprechen, wahrscheinlich nicht mal ich selbst. Mittlerweile kommt der Name mir doch wie ein Omen vor.

In zwei Tagen habe ich diese Seite aus dem Boden gestampft. Jetzt freue ich mich darauf, den Raum hier mit meinem Leben zu füllen. Noch mehr freue ich mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast und ich Dein Interesse wecken konnte.

Auf halber Strecke verloren gegangen

Warum fange ich gerade in diesem Augenblick an, diesen Blog zu verfassen? Es ist nicht so, als hätte ich den Impuls nicht schon einmal gehabt, aber momentan fühle ich mich, als hätte ich Teile von mir auf halber Strecke verloren. Ich bin verstreut auf einem Zeitstrahl und nicht alle Teile sind im Heute angekommen. Ich weiß, dass ich die Teile erst einsammeln muss, bevor ich weitergehen kann.

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